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THEMEN > UMWELT – NACHHALTIGKEIT – KLIMASCHUTZ

Zeit zum NachDenken

Von Fabian (von der NachDenkstatt)

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Unser Leben wird immer schneller. Wir können mit der Bahn oder dem Flugzeug in wenigen Stunden von A zu einem entfernten B kommen. Wir können gleichzeitig an sieben verschiedenen digitalen Gesprächen auf drei Messenger kommunizieren. Neben Fast Food gibt es die Fast Fashion – Billigkleidung, eilig hergestellt in fernen Ländern und mit meist geringer Qualität und Verständnis für soziale Arbeitsbedingungen.

In diesem schnellen Gesellschafts-Karussell verkommt das Nachdenken, die kritische Reflexion, zu einem Fast Thinking. Es prasseln so viele News, so viele kleine Aufgaben, so viele Zeitfresser auf uns ein, dass wenig Zeit dafür bleibt, einmal Innezuhalten. Nachdenken. Zum Beispiel über die Frage, ob wir unsere Produkte nicht anders denken müssen. In biologischen und technischen Kreisläufen, sodass Abfall wieder zur Nahrung wird. Oder die Digitalisierung nicht - wie üblich unter älteren Weltenretter - zu verdammen, sondern ihre Chance zu nutzen und Kompetenzen entwickeln, mit den Gefahren umzugehen. Vielleicht kann man sich auch fragen, was wichtiger ist: Ein starkes Wachstum oder eine starke Zivilgesellschaft mit Strukturen, welche Nachhaltigkeit ermöglichen? Geht und brauchen wir überhaupt beides? Gesellschaft und Politik stehen gerade hinsichtlich der jüngeren Bevölkerung vor neuen Herausforderung. Das Missverhältnis zwischen alt und jung verlangt einen neuen Generationenvertrag. Vielleicht wird dabei auch bedacht, inwiefern unsere eigenen Bedarfe den Planeten als unsere Lebensgrundlage zerstören und unserer menschlichen Psyche schaden.

Einige dieser aufgeworfenen Fragen werden zwar heftig diskutiert. Aber Zeit sich intensiver mit einem Thema zu beschäftigen, ist für den Vollzeit-Studierenden oder –Berufstätigen meist nicht vorhanden. Vielleicht braucht es kleine lokale Gesprächsforen, welche hierfür die Gelegenheit bieten.

Das haben sich seit einigen Jahren beispielsweise auch Studierende aus Oldenburg gedacht. Ein Herbstwochenende lang schaffen sie eine Konferenz für alle Interessierte zum Thema nachhaltige Entwicklung. Letztes Jahr noch als Teilnehmer, organisiere ich die NachDenkstatt 2016 dieses Mal mit. Wir haben den Anspruch es anders zu machen. Wir machen das nicht von oben herab. Wir geben nicht vor, die Lösung zu wissen. Wir haben auch einen Konferenz-Zeitplan. Wir bombardieren uns in den letzten Wochen der Organisation sicher mehrmals am Tag mit Kurznachrichten zu. Wie die Klimaschützer auf ihrem Trip durch die Welt, sind auch wir nicht frei von paradoxen Ansprüchen. Aber wir haben zumindest den Willen, auf der NachDenkstatt genügend Raum zu geben, um ein Workshop-Thema intensiv zu behandeln. Wer weiß, vielleicht sogar über das Wochenende Ende November hinaus? Wir wollen mit und von den Teilnehmer*innen lernen, uns mit Wissenschaft und Praxis austauschen und konkrete Handlungsoptionen herausarbeiten. Es soll auf jeden Fall Workshops zu Themen wie Digitalisierung, ökologische Konsistenz, Politik&Gesellschaft und dem guten Leben geben. Aber eben nicht nur. Ein buntes Rahmenprogramm aus Poetry Slam, Transition Theater und leckerem Essen dient auch dazu, Gemeinschaft zu üben und zu pflegen.

In postfaktischen Zeiten bedarf es nicht nur eine Rückbesinnung auf Fakten. Sondern auch auf die Verfügbarkeit an Zeiten. Wir finden, es sollte mehr solche reale Plätze des NachDenkens geben. Vielleicht in Form von Speakers‘ Corners, BarCamps oder Nachbarschaftstreffs.

Ende November bieten wir unsere Version an. Wir laden Euch herzlich zur NachDenkstatt 2016 in Oldenburg ein!

Website | Programm NachDenkstatt 2016


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